Besinnung zum Pfingstfest 2021 Reformierte Kirche Mitlödi
Zu hören als Podcast unter Besinnung Pfingsten 2021
Video: Einstimmung zu Pfingsten in der Kirche Mitlödi
Kirchenfenster in der Kirche Mitlödi von Glasmaler F. Berbig, Zürich–Enge,
1884:
Auferstehung Christi nach einem Gemälde von B. Plockhorst
Der Friede Gottes sei mit euch. Amen
So spricht Gott: Meine Wunder sollen
nicht durch Heer oder Kraft, sondern
durch meinen Geist geschehen. Amen
Mit diesem Wort aus dem Alten
Testament unserer Bibel, aus dem
Buch des Propheten Sacharja, (Sach.
4,6) begrüsse ich Euch herzlich zu
unserer Besinnung an Pfingsten.
Lasst uns beten: Gott, giesse deinen
Geist aus über Jung und Alt, über
Frau und Mann, über Hoch und
Niedrig, über Ost, West, Süd
und Nord.
Sende deinen Atem in das Herz und
in die Hände der Menschen. Giesse
aus deinen Geist über alle, die
glauben; über alle, die zweifeln; über
alle, die lieben; über alle, die einsam:
sind. Sende deinen Atem über die Worte der Menschen, über ihr Schweigen,
über ihre Sprache, über ihre Musik. Giesse aus deinen Geist über alle, die die
Zukunft bauen, die das Gute bewahren, über die, die das Leben beschützen,
über alle, die Schönheit schaffen. Sende deinen Atem über die Häuser der
Menschen, über die Städte der Menschen, über die Welt der Menschen, über
alle Menschen guten Willens: Giesse aus deinen Geist und lass ihn mit uns
sein in Ewigkeit. Amen
Aus dem Kirchengesangbuch RG 499:
Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein und lass uns deine Wohnung sein;
erfüll die Herzen, dein Gebild, mit deinen Himmelsgaben mild.
Unendlich reichst du Gaben dar, du Gottes Finger wunderbar.
Durch dich lebt nun des Herren Wort in allen Zungen ewig fort.
Gib unsrer Leuchte klaren Schein, flöss Liebesglut den Herzen ein,
stärk unsern Mut, dass er besteh des schwachen Leibes Not und Weh.
Wir hören heute den Pfingstbericht aus dem Johannes - Evangelium,
Kapitel 20, 19 –23.
Johannes verfolgt mit seiner Version eine besondere Absicht. Er unterstreicht
dies mit seinen Bildern und mit seiner Sprache, um mit den anderen Jüngern
gemeinsam einzustimmen: Christus ist unser Herr. Er gibt uns seine Kraft,
seinen Geist, damit wir in der Welt als Christen leben und handeln.
So lesen wir: Am Abend, des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus
Furcht, wie Jesus getötet zu werden, die Türen verschlossen hatten, da kam
Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen
Worten zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger,
dass sie ihn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt
hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist ! Amen
Impuls Liebe Festfreunde. Unmittelbar am Auferstehungstag erfolgt die Gabe
des Heiligen Geistes an die Jünger, erfolgt ihre Einsetzung, erfolgt Pfingsten.
Bei Johannes wird die Zeit zusammengezogen, kein Abstand, die Zeit
verschwindet gleichsam, alles geschieht in einem Punkt: In ihm zeigt sich der
Auferstandene, zeigt seinen Leib, die Hände und die Seite, die Zeichen der
Folter. Damit wird die Osterbot -schaft bestätigt, leiblich bestätigt. Und sie
sehen, glauben und freuen sich. Und zugleich haucht der Auferstandene sie
an: wie mit einem zarten Kuss; verbunden mit den Worten: „Wie mich der
Vater gesandt hat, so sende ich euch“. Damit überträgt er ihnen seine
Geistkraft, überträgt ihnen die Botschaft von sich selbst: dass der Sohn
Gottes in die Welt gekommen ist, um die Menschen zu retten.
„Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Da stehen wir plötzlich mitten unter den Gestalten der Geschichte: sind
selbst nun die Angehauchten, stehen mitten unter den Jüngern in dem
Raum hinter Türen, die sie aus Angst verriegelt haben.
Hier zeigt sich eine Brücke zu unserer Lebenswelt, wenn wir uns heute vor
den Krisen unserer Zeit einschliessen. Und mit jedem Schloss, auch mit
jedem inneren Schloss gegen sich selbst, gegen die eigene Trauer, die
eigene Wut, wächst die Phantasie über das, was abgewehrt werden soll,
wird immer grösser und verwirrender. Angst und Bedrohung werden zu den
bestimmenden Merkmalen der eigenen Welt, die die Angst bestätigen: Ja, so
schauerlich ist es da draussen. Denn ist nicht überall um uns herum Krankheit,
Gewalt, Krieg und Tod ?
Doch der aus dem verschlossenen Grabe Auferstandene tritt nun herein durch
die ver -schlossenen Türen zu uns Menschen; spricht seinen zweifachen Gruss:
Friede sei mit Euch! Friede sei mit euch“: ein helles Licht im Dunkel der Angst.
Das ist Pfingsten nach Johannes: Und die Jünger freuten sich. Mut greift um
sich. Die Türen werden geöffnet. Die Jünger gehen hinaus, um eben diese
Botschaft vom rettenden Frieden Gottes hinauszutragen zu den anderen, bis
hierher zu uns. So tragen wir die Kunde weiter, nun selbst als Angehauchte,
als Gesandte des Auferstandenen.
Das ist Pfingsten: Jesu Versprechen an seine Jünger und an uns: Ihr seid nicht
allein. Meine Kraft ist bei euch. Und ich sende Euch, denn an euch wird die Welt
sehen, dass ich, Christus, der Herr bin. Amen.
Wir beten: Jesus, du trittst in unsere Mitte; schenkst uns deinen Frieden. Du
erfüllst uns mit dem Geist des Lebens. Dafür danken wir Dir. So bitten wir dich
um die Führung durch deinen lebendigen Geist:
Wenn uns die Kräfte verlassen - sei du die Kraft, Wenn uns Krankheit schwächt –
sei du die Heilung, Wenn uns Fragen plagen – sei du die Antwort. Wenn uns
Sorgen quälen - sei du die Zuversicht, Wenn alles hoffnungslos erscheint - sei du
ein neuer Anfang,
Entzünde in uns die Liebe zu allen Menschen. Erneuere unser Leben und stärke
unseren Willen zum Guten. Du führst uns heraus aus unserer Enge;
sende uns, der Welt dein Wort zu verkündigen. Dir sei Lob und Ehr. Amen
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille
geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und
vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern; und führe
uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das
Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
Gott segne dich und behüte dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
Ja, Friede sei mit Euch. Amen
Ich wünsche ein frohes Pfingstfest, eine gesegnete Sommerzeit,
Eure Almut Neumann.
Zu hören: www.ref-mitloedi.ch; Video: Einstimmumg zu Pfingsten in der Kirche
Mitlödi, zu sehen über Landeskirche Glarus: Flurin Cuonz, Violoncello;
Martin Zimmermann, Orgel; Werke von J.S.Bach; A. Neumann;
Produktion: Jonathan Hofmann
Samstag, 22.5. Pfingstnachtfeier „Oase der Sinnsuche“: Ein Leben für die Musik:
Antonio Vivaldi und Anna Maria dal Violin, 20.00 Uhr, Kirche Mitlödi,
Andri Cuonz, Cello; Martin Zimmermann, Orgel; Werke von Vivaldi und Bach;
A.Neumann; Sonntag, 23.5. Pfingstgottesdienst mit Abendmahl zum Mitnehmen,
9.30, A. Neumann