Evangelisch Reformierte Kirchgemeinde Mitlödi

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Besinnung November 2022

2022 11 besinnung november 2022Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure
Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Mit die-
sem Wort begrüsse ich Euch herzlich zur Besinnung im November.
Ich möchte mit Euch nachdenken, welche Bedeutung die Glocken
in unseren Kirchtürmen heute noch für uns haben.
Wir beten: Guter Gott ! Ein neues Lied wollen wir dir singen, ein
Lied der Freude und der Dankbarkeit für all das, was du uns
schenkst, damit unser Leben gelingt. Für jedes Instrument wollen
wir Dir danken, mit dem wir dich ehren können, damit unsere Freu-
de gehört wird. Auch für unsere Glocken wollen wir dir danken, die
uns zum Gottesdienst rufen und unser ganzes Leben begleiten –
durch alle Tage unseres Lebens, durch Freude und Leid, durch Höhen und Tiefen, von der
Geburt eines Kindes, bis zum Tod eines Menschen.
Gott, hab Dank, weil wir dich auf so viel- fältige Weise loben und dich hören dürfen. Amen.

Glocken gehören zu den vielfältigen Musikinstrumenten, die auch in der Bibel aufgezählt wer-
den. Über 5000 Jahre hören Menschen auf ihr Klingen, laut und leise, hell und dunkel, je nach-
groß oder klein die Glocke ist

Psalm 150 ist ein Lobpsalm, mit dem die 149 Psalmen abgeschlossen werden. In all den
Psalmen kommt das ganze Leben zur Sprache, menschliches Leid und Elend, der Tod und die
Gottesferne und umgekehrt, der Glaube, die Lebensfreude, die Arbeit, die Zeit und die Wege,
die wir zu gehen haben und immer wieder die Hinwendung zu Gott und die Dankbarkeit. Was
könnte nicht am Ende einer Sammlung von Gebeten und Liedern Besseres stehen, als das un-
endliche Lob unseres Gottes:
Halleluja – Preist den Herrn!
Rühmt Gott in seinem
Heiligtum!  Lobt Gott,
den Mächtigen im Himmel!

Lobt Gott, denn er tut Wunder, seine Macht hat keine
Grenzen! Lobt Gott mit Hörnerschall, lobt ihn mit Harfen und
Lauten! Lobt Gott mit Trommeln und Freudentanz, mit Flöten
und mit Saiten spiel! Lobt Gott mit klingenden Zimbeln, lobt ihn
mit schallenden Becken! Alles, was atmet, soll den Herrn rühmen!
Preist den Herrn !  Halleluja!

Nicht immer gelingt der Glockenguss. Wie der Mensch nicht immer wohltönt. So wird der Mensch
im «Hohenlied der Liebe» mit einer kaputten Glocke verglichen. So heisst es im 1.Korintherbrief,
Kapitel 13,Vers 1:

Wenn ich in allen Sprachen der Menschen reden und singen könnte und in den Sprachen
der Engel Gottes, und es wäre keine Liebe in 
mir, wäre ich nicht mehr als eine vom eisernen
Klöppel angeschlage
nen  Glocke oder ein schepperndes Becken aus Blech.

Fest gemauert in der Erde steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Die Herstellung einer Glocke ist immer noch eine langwierige, schwierige Angelegenheit, das dem
Menschen viel abverlangt; bei dem aber Gott eine grosse Rolle spielt. Glocken werden traditionell
freitags um 15.00 Uhr gegossen, was an die Sterbestunde Jesu Christi erinnern soll. Mit einem Ge-
bet und Segensspruch fliesst die flüssige Bronze in die Glockenform. Es ist ein feierliches Gross-
ereignis bei dem der Auftraggeber anwesend ist. Schon Friedrich Schiller hat in seinem Gedicht
«Das Lied der Glocke» den Werdegang der Glocke beschrieben. Hier nur die erste Strophe:
Fest gemauert in der Erde steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muss die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand! Von der Stirne heiss rinnen muss der Schweiss soll das Werk
den Meister loben; doch der Segen kommt von oben.

Mit dem Klang der uns vertrauten Glocken sind wir Zuhause

Schon sehr früh wurden Gotteshäuser mit Türmen versehen, worin grosse Glocken aufgehängt wur-
den, die den Tagesrhythmus begleiteten. Menschen wussten somit, wann die Arbeit beginnen und
enden konnte. Sie erinnerten an die täglichen Gebetszeiten und luden zu den Gottes- diensten ein.
Das ganze Leben wurde vom Geläut der Glocken begleitet, von der Taufe, der Konfirmation, der
Hochzeit, bis hin zu Tod und Bestattung.
Selbst Krieg und Frieden wurden eingeläutet. Zu Kriegszeiten wurden in Europa die Glocken vom
Turm genommen, als kriegswichtiges Material eingeschmolzen und zu Kanonen verar -beitet. Rund
90.000 Glocken kamen damals im 2.Weltkrieg nach Hamburg. Von ihnen blieben 15.000 verschont.
Sie liegen bis heute noch dort auf dem "Glockenfriedhof". Viele Gemeinden suchten viele Jahre nach
«ihren» Glocken.
Dies zeugt von deren grosser emotionalen Bedeutung und ihrem kulturellem Wert, der sich mit dem
Klang einer Glocke verbindet. Wer seine Glocken über Jahre seines Lebens gehört hat, wird sie vermis-
sen, wenn sie einmal stumm geworden sind. Denn mit dem Klang der uns vertrauten Glocken werden
wir wohl auch daran erinnert, dass wir Zuhause sind.
Glocken laden uns ein, innezuhalten, Gott Zeit zu schenken. Sie laden ein, uns auf den Weg zum
Gottesdienst zu machen. So beginnt der Gottesdienst tatsächlich mit dem Läuten der Glocken. Doch
was wollen wir hören, wenn wir die Glocken unserer Kirchtürme läuten hören ?

Wir dürfen uns von ihrem Klang durch unser ganzes Leben mit all der uns geschenkten Freude und
allem Leid, das wir erfahren, begleiten lassen. Umgekehrt, wir sollten uns unsere Glocken wieder einmal
ganz bewusst anhören, und unser ganzes Leben in seiner Fülle, seinem Reich- tum aber auch seine
Grenzen zu bedenken. Die Kranken der Gemeinde, z.B. hören sie und falten die Hände. Auch die Ge-
sunden hören sie und lassen sich das eine oder andere Mal auf- halten in ihrer Betriebsamkeit. Wer lässt
sich nicht vom Glockenklang berühren; und wer spürt nicht bei ihrem Klang ab und zu die Sehnsucht nach
einem himmlischen Abglanz in ihrem Leben !
Es ist wichtig, dass die Glocken ihren steten und verlässlichen Rhythmus behalten. Sie predigen das Evan-
gelium zur Zeit und zur Unzeit. Denn in ihrer Stetigkeit und Verlässlichkeit erzäh-len die Glocken beim
Totengeläut vom Sieg des Lebens durch die Auferstehung Christi. In ihrer Stetigkeit und Verlässlichkeit
erzählen sie bei der Taufe von Lebensfreude und Vertrau- en in Gottes Güte. In ihrer Stetigkeit und Ver-
lässlichkeit mahnen sie uns beim gemeinsamen «Unser Vater».
So schält sich auch die gemeinschaftsstiftende Funktion unserer Kirchenglocken heraus. Und wer die
Welt gesehen hat, weiss, wie reich wir sind. Wir sind dankbar, dass es uns trotz Sorgen und Heraus-
forderungen in unserem Leben gut geht. Und deshalb erinnerem wir uns in unseren Gottesdiensten an die
Not in der Welt. Sie muss immer wieder angesprochen werden, weil wir sonst an Jesus Christus vorbeifeiern.
Weltweit gilt die Botschaft, die unsere Glocken nur wenige Kilometer weit tragen können. Doch den Rest des
Weges, zu den Notleidenden der Welt, müssen wir selbst gehen.
So sind die Glocken ganz besondere Instrumente unserer Kirchen, einladend, tröstend, auch werbend und
mahnend.
Liebe Gemeinde, wochenlang waren in der Corona-Zeit 2020 die Kirchen nur für ein stilles Gebet
des Einzelnen geöffnet. Ein wesentliches Zeichen des Miteinanders in der Gemeinde war das verlässliche
Läuten der Kirchenglocken. Nun rufen sie wieder zum Kommen und zur Gemeinschaft. Und so dürfen wir
einstimmen in dieses unendlich grosse Lob unserer Väter und Mütter im Glauben. Geniessen wir unsere
schönen Kirchen und den besonderen Klang unserer Glocken. Amen

Beten wir mit allen Christen in der Welt:
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel
so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist
das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Gott segne dich und behüte dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott erhebe sein
Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.

Mit herzlichen Grüssen, Eure Almut Neumann www.ref-mitoedi.ch

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